
Für die lange Liste all der Orte, die wir aufsuchen wollten, war ein Mietwagen mit dem gewissen Komfort sehr erwünscht: Platz genug fürs Gepäck & die Gitarrenkoffer, elektrisch verstellbare Sitze, Aircondition, mittig angelegte Kühlbox und das Vertrauen in die Automatik. Ich sag es gleich: wir wurden nicht enttäuscht.
Nachdem wir den Wagen besorgt hatten fuhren wir gleich mit Hilfe eines TomTom-Navigeräts Richtung India-House, die Unterkunft für unsere ersten 3 Nächte.



http://www.indiahousehostel.com/
Das Hostel liegt auf einer Rangliste auf Platz 9 aller beliebtesten Hotels/Unterkünfte in den USA. Für Verwöhnte sei gesagt: Es ist KEIN 5 Sterne-Hotel.
Was das India-House aber zu bieten hat ist die familiäre Grundstruktur, das gewisse Gefühl angekommen zu sein. Im Haus tümmeln sich Menschen aller Altersgruppen aus allen Ecken der Welt.
Man bekommt alles was man braucht:
- Kaffee am Morgen zum Abwinken für Lau - mit Kaffeeweißer, einem Pulver was ohne Milch! hergestellt wird. Diese Info bekommt nur, wer seine Neugier aufs Kleingedruckte ausweitet. Die allgemein übliche Hitze macht den Gebrauch von echten Milchprodukten zu risikoreich.
- Komfortable Betten und übersichtliche Raumnutzungsfläche. Je Nach Zimmerwahl sanitäre Anlagen auf dem Zimmer oder in separaten Räumen im Hof.
- Swimmingpool! Mist, Badehosen vergessen, so durften nur die Unterschenkel mit glücklichen Füßen das kühlende Nass besuchen.
- TV-Raum mit Riesen-Bildschirm und augenunfreundlichem Gelbstich. Wer`s braucht.
- die Küche durfte frei genutzt werden.
- es gab morgens und abends die Möglichkeit vor Ort gegen kleine Dollar essen zu sich zu nehmen. Für den Start in den Tag natürlich klasse.
Eine kleine Geschichte am Rande: Wir hatten im Januar 2011 unser 4-Bett-Zimmer vorbestellt. War alles kein Problem, klappte reibungslos. Vort Ort erfuhren wir, dass der Zeitplan, was baulische Umsetzungen angeht, in einem gut geführtem Zeitfenster verläuft - denn unser Haus! mitsamt dem Zimmer wurde erst 1 Woche vor unserer Ankunft fertig gestellt. Glück gehabt.


















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Der Abend in New Orleans verlief nicht nur in etwa so, sondern genau so:
Wir fuhren mit einer der nostalgisch aussehenden Tram in die Innenstadt. Den Jetlag haben wir ziemlich schnell überstanden. Das ist ja oft beim Hinflug so gut wie kein Übel.







Dort findet man die größte Ansammlung von Bieren aus aller Welt, sortiert nach Ländern. Selbst das Bier aus Münster, das "Pinkus" Bier kann man dort ordern.

An dieser Stelle der wirklich ernst gemeinte Hinweis, die berühmte Bourbon Street abends zu meiden - sie ist eine einzige klebrige Schmuddelmeile und nur für die gedacht, die genau das anziehend finden. Selbst bei Tageslicht ist diese Strasse ein Ort mit starken Fluchtreflexen.
Aber das "d.b.a." liegt im historischen Teil der Stadt, im Faubourg Marigny.

























Das "BMC" ist der Balcony Music Club - ein ebenso toller Ort um Live Musik zu hören.
1331 Decatur St
New Orleans, LA 70116








Als ich 2003 mal wieder in NYC war, hatte ich zum ersten mal Kontakt mit den sog. Strassen-Poeten, die gegen ein geringes Entgeld auf die Person zugeschnittene Gedichte verfassten. Dazu hauten sie auf antiken Schreibmaschinen herum. Das hatte mich damals fasziniert, jedoch fehlte mir dazu der Mut mich auf diese kleine Kunstform einzulassen. Diesmal wollte ich diese Gelegenheit nicht vorbei ziehen lassen.
Josh und ich machten ein kurzes intimes Interview über mein Leben. Ich versorgte ihn stockend mit Infos. Es ist nämlich gar nicht so leicht, banales und interessantes von sich selbst getrennt und mit der richtigen Deutung zu erzählen. Josh machte fleissig Notizen, fragte gezielt nach und bat mich in einer halben Stunde wieder zu kommen. Klar, was ich dann auch machte.


Auch wenn ich diese Kunst, mit der er Wörter über das Wesentliche in ein scheinbar tapsiges Hin und Her in ein Satzgefüge dichtete, so muss ich gestehen, das ich mich weniger am Inhalt erfreute, als mehr an der Dynamik des Textes, der Melodie und dem Gefühl, letztendlich so etwas wie einen Tom-Waits-Song in der Hand zu halten. Und mal ehrlich: da setzt sich jemand hin und hämmert was in eine alte Schreibmaschine - das allein ist doch Nostalgie die ihren Preis haben darf! Aber genug des bodenlosen Geschwätzes. Lies selbst.

Irgendwann kam der Moment der Heimreise in der Tram - also ab ins India House.
Aber ich will euch nicht den Gesichtsausdruck von Henk & Lothar vorenthalten.
Müde, geschafft, benebelt und berauscht vom New Orleans-Fieber und am Ende glücklich endlich am Anfang einer tollen Reise zu sein.


Und es war erst Tag 1.
Tag 2 folgt bald.
Ein sehr interessanter, anschaulicher und informativer Bericht, der mir als New Orleans-Fan (der übrigens in etwa zur selben Zeit wie ihr da war)viele schöne Erinnerungen bringt (an die Leute, Musiker und Plätze). Hoffe, ich finde noch etwas über die weiteren Tage! Gruß aus Eutin!
AntwortenLöschenHorst