Montag, 5. März 2012

Tag 13: Memphis: Gibson Factory, Mississippi Flut, Brandon Santini & die kitschige Kutschfahrt



Der nächste Morgen verlief sehr entspannt. Wie immer war Henk schräg frisiert und frisch bebrillt.
Paul Oscher lief uns mehrere Male über die Füße und er erzählte u.a. die Anekdote wie er Little Walter beim Three Card Monte betuppen wollte. Three Card Monte ist ein Karten-Trick bei der man 2 schwarze  Karten und eine rote Karte in den Händen hält. Man muss der roten Karte ohne zu blinzeln folgen und immer sagen, wo sie sich gerade  befindet. Es wäre kein Zaubertrick wenn gerade das nicht einfach wäre.

Was genau Little Walter sagte und wie er Paul Oscher austrickste kann man auf seiner letzten CD nachhören. Dort erzählt Paul diese Anekdote. Übrigens nur wegen dieser kleinen Geschichte bekam die CD den Hinweis auf "Explizit Content" - für deutsche Ohren nahezu lächerlich, aber so sind die Amerikaner.
Hier auf dem CD Cover erkennt man auch das Three Card Monte.
http://www.pauloscher.com/


                                           
So bald nur 2 Gitarristen in der Nähe sind wird gefachsimpelt. So auch hier. Rein zufällig ist die "Harmony Hollywood" , die sich Lothar in Clarksdale gekauft hat, auch die Lieblings-Gitarre von Paul Oscher.
Hier ein kleines Video von dem Gespräch im Hotel.


Von der Gibson-Factory gibt es nur die Außen-Bilder, denn Fotografieren war strengstens verboten. Aber wir waren drin. Wir haben eine Führung mitgemacht und uns alle Stationen zeigen lassen. Vom ursprünglichem Holzblock bis zur fertig lackierten Gibson.



Zu dem Zeitpunkt unseres Aufenthalts gab es Überflutungen entlang dem gesamten Mississippi. Betroffen war auch die Uferpromenade von Memphis.






Bei uns sind es graue Tauben. Hier sind es graue Squirrels.


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                                 Brandon Santini - CD Release Party on Beale Street.
Man darf die Beale Street nicht ohne ein Blueskonzert besucht zu haben verlassen. Wir hatten Glück und konnten die neue Entdeckung der Beale Street bewundern. Er stellte dort auch seine neue CD vor.

www.brandonsantini.com








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                                           Die Beale Street bei Nacht - noch schöner als bei Tage.




Lothar "Grisu" Dornieden - "Ich will Feuerwehr-Mann werden!"


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                !!!!Die Geschichte die unter Verschluß bleiben sollte !!!

Glitzer-Kutschen für döselige Touristen - aber wir doch nicht!
Wir kommen jetzt zu einem Abschnitt unserer Reise, die uns lange beschäftigt hat. Wir waren uns uneinig, ob wir davon erzählen sollten oder es in die schwitzigen Hände der Verdrängung geben sollten.
Loyalität untereinander ist ein hohes Gut. Jedoch gibt es den Punkt, wo man der Allgemeinheit Vollständigkeit in all seinen angenehmen und unschönen Aspekten schuldet. Ungeschönt, unzensiert und Rau. Wie das Leben selbst. Ich wollte es nicht posten, aber Lothar hat gedrängt. Er ist stärker, was soll ich da machen?
Hier die Vorgeschichte: Henk hat sich in einem Moment der Unaufmerksamkeit den Fuß verdreht.
Ob es die abgeschrägte Senke am Bürgersteig, eine Frau auf der anderen Strassenseite oder die Brille war - das werden wir nie erfahren. Er spricht von der ersten Version. So wollen wir es auch tun.
Jedoch hat eben dieser Fuß im Laufe des Weges seinen Geist aufgegeben und um Alternativen gebettelt.
Memphis hat nicht so viele Cabs wie NYC. Wie also sicher und schmerzfrei ins Hotel zurück?
erwähnte ich die Glitzer-Kutschen ?? Nicht, okay.........
Lothar & ich waren Sponsoren. Ein Notfall braucht ungewöhnliche Methoden.

Das offizielle Plakat zum Schocker des Jahres




Der schockierende Video-Beweis



Sonntag, 4. März 2012

Tag 12: Memphis - Beale Street & 32 Blues Awards


Es wird langsam Zeit die letzte Etappe unserer Reise anzutreten. Memphis war der Abschluß unserer Reise und ein Höhepunkt unter Vielen. Gleich zu Anfang die Klarstellung, dass wir Memphis nicht wegen Elvis Presley besucht haben! Er hatte ganz wahrheitsgemäß aber auch gar nichts mit Blues oder den Ursprüngen zu tun. Er hat lediglich vom Fundus der schwarzen Musiker sein "weißes" Ding machen können. Das halte ich für erwähnenswert. Viel mehr Platz räumen wir ihm also nicht mehr ein.
Ab ins Marriot-Hotel, welches neben dem Kongreß-Zentrum steht, in dem am 05. Mai die Blues Awards verliehen wurden. Was die Oscarverleihung für den Film ist,  so sind die Blues Awards die Preisverleihung für Musiker aus den Bereichen Blues.



Memphis ist die größte Stadt im Staat Tennessee und sie hat ca. 650.000 Einwohner. Für Musiker ist Memphis eine wichtige Stadt, damals wie heute, denn hier lebten zahlreiche sehr erfolgreiche Musiker.
Al Green, Jerry Lee Lewis, Aretha Franklin, Johnny Cash, Sam Cooke, John Lee Hooker, Howlin Wolf, Mississippi John Hurt und viele andere.
Blues, Soul, die Beale Street. Ähnlich wie New Orleans ist Memphis heute Pilgerstadt für alle die dem Blues und/oder dem Jazz verfallen sind.


Auf Erkundungstour entlang der Main Street
Unterwegs trafen wir zufällig Brandon Bailey. Er wurde vor allem bekannt durch eine Talentshow im Jahre 2008. Dort spielte er den J.Geils Song "Whammer Jammer" und gewann dadurch diese Show. Hier ist ein Video seiner Performance:

  
http://www.brandonobailey.com
Brandon spielt die Harp und singt dazu. Eines seiner großen Vorbilder ist "Son Of Dave", der mit Loops und Beatboxing eine gesamte Band im Alleingang auf die Bühne bringen kann. In seinem Stil präsentiert sich Brandon Bailey auch. Seine erste CD "Memphis Grooves" wurde von niemand anderem als Adam Gussow produziert.



                                             



                                           



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2 der großen Memphis-Musiker : W.C. Handy & Elvis Presley




Die Beale Street - eine der Hauptattraktionen in Memphis. Was in New Orleans die Bourbon Street ist ist hier vergleichsweise die Beale Street. Hier gibt es zahlreiche Bars mit Live-Musik, Souvenierläden die ihren namen alle Ehre machen, denn hier findet man Dinge, die man sonst nirgends bekommt.

Im Inneren vom "Rum Boogie Cafe"

Im Inneren vom "Rum Boogie Cafe"

Aus allen Ecken, wenn nicht gerade Touristen drin stehen, tönt Musik. Nicht immer live, aber immer Blues. Hier wird das Publikum bedient. Mittendrin die Statur von W.C. Handy. Wer nicht drauf achtet geht dran vorbei. Die Beale-Street gleicht einem Wimmelbild, es gibt zu viel zu entdecken und doppelt soviel zu übersehen.

Im "Tater Reds"
Punk, Voodoo, Tattoos, Obskures, Bizarres - im "Tater Reds" findet alles Verwendung. Je bunter, je schriller, je passender. Im Zusammenhang mit Blues muß man folgendes wissen. Bekannt geworden ist dieser Laden in den letzten Jahren durch folgende Geschichte.

"Robert Johnson Film Discovered?

There's been a lot of interest recently over the claimed 10 sec clip of 1930s amateur film that just might show Robert Johnson….


Apparently, some salvaged footage from an old amateur movie has a clip of a blues player who some think just might be Robert Johnson. Contributors to the Blues-L blues discussion group who have senn it had this to say…

"The film is not, apparently, urban myth. It was discussed this past April at the Delta Blues Symposium by a guy who saw it. His name is Leo Schumaker, a blues programmer from Santa Barbara, CA. David Evans said he also saw it and believes it to be likely Johnson. At this point, the original film no longer exists, but the clip is on videotape. It is very short, less than 10 seconds. Robert Jr. Lockwood has also seen it, or a still from it, and feels it is Johnson. The footage was part of a long reel taken on the street in Memphis in front of a theatre that featured all kinds of performers. The owner was in the habit of taking short clips. "

"There is no sound. It is silent. The figure has on a hat, wears a harmonica rack, and is very animated. Having said all this, I did not see the clip, but Schumaker and Evans have and, if I understood them correctly, believe that it could very well be Johnson. That was a few months ago and things may have changed since then. I saw the film when I was in Memphis last May. I saw it on video, on a tiny but clear TV screen, at Tater Red's shop on Beale Street, next to the Black Diamond. "

"It's a silent, 2-3 minute, b/w film loop of various street scenes in a well-populated Delta town -- possibly Clarksdale, Greenville, or Greenwood -- on maybe a Saturday afternoon. The quality/transfer is very good -- not too grainy and not blurry."

"The 10-second or so snippet in question shows the guitarist standing as the subject of the film, on the sidewalk as the cameraman films from the street (apparently). He is shown from the thighs up, fingering some chords, wearing a light, floppy hat (that somewhat obscures his face), and wearing a harp rack. (I can't remember if he actually blew the harp at any point).
If I had to say, I'd make it 80-20 that it *is* Johnson. His spidery fingers are a dead give-away. "

(Quelle: http://www.blues.co.nz/news/article.php?id=22 )






Nachdem wir uns genug gebealt hatten wurde es Zeit ins Hotel zurück zu kehren, denn es war auch der Tag an dem die Blues Awards verteilt wurden. Vorher aber aufbrezeln, denn unsere Garderobe war etwas altbacken. Da geht man nicht in Bauernklamotten und unrasiert hin.
Naja, sind wir dann doch.



Henk sucht schon mal den Saal für abends
Gefunden!











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Es gab auch eine stille Auktion. Das heisst, das es etliche Blues relevante Dinge gab, die Künstler, Fotografen bzw. Musiker für eine Auktion bereit gestellt haben. An jedem zu ersteigertem Gegenstand hing eine Liste in der man sich eintragen konnte. Ab einem gewissen Zeitpunkt war Schluß mit der Auktion und der Höchstbietende auf der Liste konnte sich freuen.
Der Gitarrenkoffer von Paul Oschers "Harmony Hollywood"
Links die Liste aller Musiker die auf der Gitarre unterschrieben haben













Nachdem uns Eden Brent die gesamte Reise über mit ihrer Musik begleitete war unsere Überraschung groß sie tatsächlich LIVE erleben zu dürfen. Eine tolle Fau!


Dieses Video von Eden Brent ist nicht von uns, aber man kann uns in diesem Video sehen! Ab 1:20 - 1:22 sieht man uns an der Säule stehen. Und zwischendurch nochmal, da aber mehr unsere Beine und Schuhe. 

















Man traf sich anschliessend in der Vorhalle des Messegebäudes. Hier vermischten sich Musiker, Fotografen, Agenten, Fans und alte Bekannte.

Viele Fotos und auch die schönsten von diesen Abend findet ihr auf der Konzert-Foto Homepage von Lothar Dornieden. Du findest sie hier:

                                        http://www.gig-photos.de/
































































Das was. Der Abend ging schnell vorüber. Und es war schön. Was bleibt ist eine Nacht mit süßen Träumen.