Montag, 9. April 2012

15 Tag: Memphis Al Green Gospel, Sun Studio & Martin Luther King

http://www.algreenmusic.com/fullgospeltabernacle.html

Wir bekamen den heißen Tip uns einen Gospel-Gottesdienst anzusehen. Aber nicht irgendeinen, sondern den mit Al Green.

"Al Green (* 13. April 1946 in Forrest City, Arkansas geboren als Albert Greene ) ist ein amerikanischer Sänger und Prediger.
Green begann seine Karriere als Sänger im Alter von neun Jahren als Mitglied der Gospelgruppe seines Vaters, den “Green Brothers“. Anfang der 1960er Jahre gründete er zusammen mit Curtis Rogers und Palmer Jones die Gruppe “Al Green And The Creations” . Die Creations benannten sich in “Soulmates” um und landeten mit dem Song “Back Up Train” 1968 einen Top-5-Hit.
Al Green traf 1969 auf den Produzenten von Hi Records, Willie Mitchell. Mit ihm zusammen entstand Greens erster No.1-Hit 'Tired Of Being Alone’. Das Album “Al Green Gets Next To You” (1970) erreichte Goldstatus. Das folgende Album “Let’s Stay Together” von 1972 wurde ebenfalls ein riesiger Erfolg; der Titelsong erreichte die Top 10. Noch im gleichen Jahr erschien das Album “I’m Still In Love With You”, gefolgt 1973 vom Album “Call Me” mit den Top-10-Singles “Here I Am” “Call Me” und "Sha-La-La -Make Me Happy". Al Green avancierte damit zum Superstar des Soul und R&B.
Privat musste Al Green 1974 einen Schicksalsschlag hinnehmen. Seine damalige Freundin, Mary Woodson, übergoss ihn mit heißer Grütze, während er in der Badewanne saß, und verbrannte ihm damit den halben Oberkörper. Anschließend erschoss sie sich selbst. Das Motiv hierfür: Al lehnte ihren Heiratsantrag ab. Ziemlich mitgenommen von diesem Drama wandte sich Green dem Glauben zu. Er gründete die christliche Kirche "Church of the Full Gospel Tabernacle" in Memphis und wurde dort Prediger. 1977 eröffnete der Sänger sein eigenes Studio “American Music”. Die folgenden zwei Alben “The Belle Album” (1977) und “Truth and Time” (1978) produzierte er in Eigenregie. Der kommerzielle Erfolg wie bei den früheren Alben blieb jedoch aus.
1979 fiel Al Green während eines Auftritts von der Bühne. Ernsthafte Verletzungen trug er nicht davon, was der Sänger als Zeichen Gottes deutete, worauf er sich ganz von der weltlichen Musik abwendete und sich auf Gospel sowie religiöse Popsongs und R&B-Nummern verlegte. “The Lord Will Make A Way” war das erste von zahlreichen Alben dieser Richtung.
Green kehrte Mitte der 1980er zu seinen musikalisch-weltlichen Wurzeln zurück und nahm mit Annie Lennox den Song "Put a Little Love in Your Heart" für den Film Die Geister, die ich rief auf. 1989 landete er wieder einen Charthit im Duett mit Al B Sure: “As Long as We're Together"; im gleichen Jahr sang er den von Arthur Baker produzierten Erfolgstitel „The Message is Love“. Das Album “Don’t Look Back” von 1993 wurde ein großer Erfolg. 1994 wurde Green in die Rock and Roll Hall of Fame aufgenommen.[1]
2003 veröffentlichte er zusammen mit seinem alten Erfolgs-Produzenten Willie Mitchell das Album “I Can’t Stop”. Das Werk wurde als grandioses Comeback gefeiert. 2004 wurde Al Green in die Songwriter Hall Of Fame aufgenommen. „The Belle Album“ erschien in der Wireliste The Wire's "100 Records That Set The World On Fire (While No One Was Listening)". Während all dieser Jahre predigte er in seiner Kirche in Memphis.=
(Quelle:Wikipedia)






Ich persönlich fand es ermüdend und vorhersehbar. Gekünstelte Ohnmachtsanfälle, überzeichnete Hysterie, fächerwedelnde Matronen - hey, das kenne ich auch in einem Sommermonat am Grabbeltisch von Woolworth kurz vor Ladenschluß. Ich habe mich derweil draußen am Schild zwischen Ameisen und Rasenmäher-Geräuschen aufs Ohr gelegt. Schade nur, das Henk & Lothar irgendwie erleuchtend zu früh raus kamen. Dann war Schluß mit Schnarchen.

GRACELAND!!!!!
(Und nein, wir waren nicht da. Die reinste Kitsch-Horrorshow)


                                             


Ein wirkliches MUSS in Memphis ist das Sun-Studio. Man lasse einfach Elvis beiseite, denn das Sun-Studio hat mit viel interessanteren Musikern gearbeitet.
Joe Hill Louis
B.B.King
Rufus Thomas
Roscoe Gordon
Big Walter Horton
Big Mama Thornton
Howlin Wolf
Ike Turner
Johnny Cash..........





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National Civil Rights Museum
Musik ist nicht alles. Die Ermordung von Dr.Martin Luther King im Jahre 1968 ist ein großes Thema für die Amerikaner gewesen. Und auch heute noch ist es nicht nur ein historisches Ereignis. Es hat nach wie vor eine starke Thematik im heutigen Amerika.
Das Museum ist um das Lorraine Motel entstanden. Das besagte Zimmer, in dem Martin Luther King übernachtete,  mit der Nr.306 kann man besichtigen. Aber auch das Haus gegenüber in dem der Mörder sich in einem Bad verschanzte ist Teil des Museums. Das gesamte Spektrum der schwarzen Kultur (im doppelten Sinne) ist sehr ausführlich und transparent zu bestaunen. Auf jeden Fall ein Highlight und es war auch gut dies bis zum Schluß zu bewahren, denn nach einem Besuch ist einem erst mal nach Stille.







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Es ist der letzte Tag in Memphis und die letzte Nacht vor dem Abflug Richtung Heimat.
Es waren wundervolle Tage im Mississippi Delta. Wir haben mehr gesehen als wir uns gewünscht haben. Die Anzahl der "Zufälle" und Überraschungen war schon stark. Es dauerte Wochen und Monate bis man alles immer wieder als Kopfkino abgespult verinnerlicht hat.
Ich verzichte hier auf eine Zusammenfassung, auf eine Liste des Besten vom Besten, denn die gibt es nicht. Die Reise war für uns 3 eine Traumreise. Mit der nötigen Reife und des passenden Alters waren wir gut vorbereitet.
Man munkelt, das es 2013 eine weitere Reise ins Land des Blues geben soll!
Ich kann noch nichts genaueres sagen. Lass euch überraschen.
Ich danke alles fleissigen Helfern beim Erstellen der Bilder.
Und ich bedanke mich für das Interesse an diesem Blog, denn ohne Leser wäre er nichts als ein privates Fotoalbum.
Bis bald
Bluesige Grüße
Henk, Lothar & Mario

& Squirrel




                                                                          ENDE

Sonntag, 8. April 2012

Tag 14: Mississippi John Hurt in Avalon, Greenwood Robert Johnson

Viel Zeit blieb uns nicht mehr auf dieser Reise. Ein Highlight mussten wir als DUO antreten. Nachdem sich Henk am Vorabend in Memphis den Fuß verdreht hat blieb er antriebsschwach, leicht erschöpft und leidend im Hotel zurück. Klar, es gab eine fachgerechte Versorgung mit Verbänden, kühlenden Umschlägen und tröstenden Worten. Lothar und ich schworen ewige Freundschaftstreue bevor wir uns aus und in den Staub machten. Man muss täglich Entscheidungen treffen und unsere fiel uns nicht schwer. Aber schade war es dann doch, denn im Nachinein hätte Henk alles stuhlgestützt mit machen können. Naja.

Unsere erste Anfahrt ging Richtung Avalon. Wer jetzt denkt, es handele sich dabei um eine beschauliche und typische Kleinstadt, den muß man zurecht stutzen. Avalon ist nicht einmal 1 Haus!
Früher gab es dort eine kleine Ansammlung von Hütten und dort lebte lange Zeit Mississippi John Hurt.
Er und viele seiner Familienmitglieder sind in der Nähe beerdigt. Neben der Abwesenheit von Wohnstätten gab es die nächste Überraschung. Der Friedhof ist ohne GPS Daten nicht zu finden und schwer zu erreichen. Eine beteerte Strasse wird irgendwann zu einer staubigen Feldstrasse. Dann geht es den Abhang hinauf und man verschwindet auf holprigen Wegen inmitten eines Waldes.




Blues Trail Marker Mississippi John Hurt in Avalon




                                         





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Danach fuhren wir ins COTTONLANDIA MUSEUM nach Greenwood. Dort gab es eine Ausstellung zu Robert Johnson. Man durfte die original letzten geschriebenen Worte von RJ bewundern. Auch gab es die gemalten Plattencover im Original zu bestaunen. Leider war das fotografieren nicht erlaubt.

Robert Johnson Ausstellung im Cottonlandia Museum
Jetzt aber los zu einem von 3 Grabstätten von Robert Johnson.



Die Bedbugs Karte musste aufs Bild!







In Greenwood selbst fand auch der Grund unserer Anreise statt - Das "Celebrating 100 Years of Robert Johnson - The official centennial concert" statt. 

Das Open-Air Festival hatte ein tolles Line-Up:

Honeyboy Edwards
Kenny Brown
Alvin Youngblood Hart
Cedric Burnside
Lightnin’ Malcolm
Jerry Fair
Keb’ Mo’
Warren Haynes Band

Für mich war David Honeyboy Edwards das eigentliche Ziel, aber leider konnte er dort nicht mehr auftreten. Kurze Zeit später ist er dann verstorben.
Das wirkliche spannende und interessante an Bluesfestivals sind nicht allein die Musiker, sondern die Menschen vor Ort. Daher zeige ich hier nur wenige Fotos der Bands, sondern mehr stimmungsvolle Bilder.


Lightnin Malcolm & Cedric Burnside

Alvin Youngblood Hart & Kenny Brown














Links am Zaun: Adam Gussow


































 Abends gab es dann KEB MO!
















                                          





Auf der langen Rückreise nach Memphis haben wir im Radio ein Special über Robert Johnson gehört. Ein gelungener Ausklang nach einem sehr starken Tag.