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Sonntag, 24. Juli 2011

Tag 5 : Natchez Under The Hill





Unsere nächste Station war...

Natchez liegt am Mississippi. Während die meisten Städte am Fluss mit Dämmen und Überflutungen klar kommen mussten, hat Natchez eine besondere Lage, denn diese Kleinstadt mit ca. 20.000 Einwohnern liegt oberhalb einer großen Klippe, somit also vor Überflutungen geschützt. 


 

Natchez gehörte im 17 & 18 Jahrhundert eben wegen dieser Lage zu einem großen Handelspunkt. Alle Waren-Transporte gingen mit Dampfern über den Mississippi. Im Laufe der Zeit wurde das Zug- und Strassennetzt ausgebaut und führte dazu, dass Natchez schnell abgenabelt wurde. Das einzige Boot was heutzutage noch anlegt ist ein Casino-Schiff.




Zu den bekanntesten Bluesmusikern aus Natchez gehört Papa George Lightfoot. Seine Platte „Natchez Trace“ sollte in keiner Sammlung fehlen, vor allem nicht für Mundharmonikaspieler.

 Wer mehr über Natchez erfahren möchte, der sollte sich die Ausgabe 41 vom amerikanischen Bluesmagazin „Living Blues“ kaufen. Dort gibt es ein seitenweises Special über die Geschichte Natchez und deren heutige Bedeutung für den Blues.
http://www.livingblues.com/ 

Übrigens finden sich in diesem Heft großartige Fotos von Bill Steber. Er nutzte dazu eine alte Kamera. Wer neuigierig geworden ist sollte hier mal nachsehen:    Bill Steber Natchez Bilder 

          




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Was Natchez landesweit berühmt gemacht hat war eine große Katastrophe, die als „Natchez Fire“ bekannt ist. 

Wer mehr über diese Katastrophe erfahren will : es gibt das Buch "Nobody Knows Where The Blues Come From - Lyrics And History", darin gibt es einen Artikel von Luigi Monge zu diesem Thema.
Und Bryan Burch hat einen Dokumentarfilm dazu gedreht. Mehr Infos dazu findest du hier: 

Facebook Dokumentarfilm Rhythm Club Fire

Und hier ist ein Trailer zu diesem Film. 

Im Jahre 1940 kam es im „Rhythm Club“ zu einem Großbrand. 700 Leute wollten lediglich tanzen, 209 Menschen kamen an diesen Abend nicht nach Hause. Ursache war wahrscheinlich die Dekoration im Inneren des Gebäudes, welches durch ein Streichholz oder einer brennenden Zigarette entfacht wurde. Die Dekoration bestand aus „spanischen Moos“, den man überall aus der Region kennt. In diesem Moos lebten auch zahlreich kleine Käfer. Diese wurden jedoch mit einem Insektizid besprüht, welches aus Petroleum bestand.
Die Fenster waren mit Brettern vernagelt. Zum Einen, damit nicht-zahlende Gäste keinen Zugang bekamen und zum anderem als Lärmschutz.
Unter den Opfern gehören auch Musiker einer Band die dort spielten: das Walter Barnes Orchestra.

Es entstanden nach dem Feuer zahlreiche Blues-Songs die sich diesem Thema widmeten. 



Gene Gilmore veröffentlichte bereits 2 Monate nach dem Feuer die Aufnahme „The Natchez Fire“.
(Gene Gilmore:Vocals ,Leonard "Baby Doo" Caston:Piano, Robert Lee McCoy:Harmonica ).

Am bekanntesten wurde aber die Version von Howlin`Wolf die er für das Plattenlabel CHESS aufgenommen hat.

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Für Fotografen und Freunde des Skurilen immer eine Fundgrube: Gebäude oder das, was Leute daraus gemacht haben oder wie sie hinterlasen wurden. Hier 1 Beispiel.


Diese alten historischen Bilder fanden wir auf einer Informationsplatte.




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Uns war relativ schnell klar, das wir das Reisen immer auch mit Shopping verbinden mussten, denn man stiess unweigerlich auf die eine oder andere Augenweide und sinnbeschaffende Erleuchtung. Hier kennt einen niemand und man darf sich gehen lassen. Der eine von uns früher, der andere viel später.



Was mir immer auffiel, ist die sehr ansprechende Vielfalt in diesen Läden. Vollkommen egal, was für ein Produkt sich hinter den Label-Aufklebern verbirgt: Das Label selbst ist ein kleines Kunstwerk. Das sind dann Marmeladengläser, die man allein wegen Ihres Aussehens ins Regal stellt und sich daran erfreut. So bleibt es über das Verfallsdatum hinaus für ewig an seinem Platz.



Henk verzog sich in eine der zahlreichen Ecken und sorgte im Kleinen für Aufsehen. Das Objekt der Überwindung, das zarte Rosa, ist zugleich das Objekt der Begierde. Man beachte seine Lähmung im Blitzlicht. Aber mir war klar, das ein Reisebericht nur dann Sinn macht, wenn er schonungslos aufdeckt was zugedeckt bleiben sollte. Ich erwarte kein Verständnis, jedoch Respekt vor meinem kleinen investigativen Journalismus-Aufbäumen. Wo wären wir ohne die Bilder, die für immer und ewig - ob erwünscht oder nicht - bleiben.



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Noch ein wunderbares Haus -  schon vor der USA Reise hat man diese Häuser im Kopf. Aus Filmen, von Plattencovern, Fotos, Magazinen - das ist das schmückende Beiwerk links und rechts neben der Autotür. Dieser Verfall ist oft zu sehen und ich nenne das Glück. In Deutschland werden alte Gebäude entfernt, weil sie nicht ins Gesamtbild passen. Hier jedoch gehört es zum guten Ton auf seine Geschichte hinzuzeigen.


























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Hatte ich eigentlich im New Orleans-Teil erwähnt wie alt Henk geworden ist ?? Mir wurde faustdick zugemurmelt ich sollte dies nie äußern. Naja, ich bin ja kein Giftzerstäuber und setzte Freundschaften aufs Spiel. Ich sage und schreibe dann mal nichts dazu. Ich lasse Bilder sprechen.

Achja, bevor man mir vorwirft, ich hätte mich in diesem Natchez-Teil zu sehr auf Henk eingeschossen: ich hab auch noch kleine Bemerkungen zu Lothar. Er hat von uns 3 die Verwandlung zum USA-Bürger - ich schreibe hier von den Äußerlichkeiten - am schnellstens vollzogen. Was als Sonnenschutz gedacht war entpuppte sich schnell als Tankstellen-Schick. Cool, Cooler, Lothar. Da fährt es sich doch gleich aufrechter.


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Unser erster Blues Trail Marker ! Zwischen Natchez und Vicksburg liegt Port Gibson. Und dort findet sich dieser Marker.





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Die folgenden Bilder entstanden unmittelbar um den Blues Trail herum.

















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 Zum Erscheinungsbild in Louisiana gehören diese Herrenhäuser, prachtvolle Villen wie vom Winde verweht.















Die Richtung ist bereits vorgegeben - wir fahren weiter nach Vicksburg, der Geburtsstadt von Willie Dixon.